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Zu Besuch in Oranienburg

Bild1: Zu Besuch in Oranienburg Bild2: Zu Besuch in Oranienburg

28.07.2023

Auf den Spuren des Mammuts,
der Kurfürsten
und ein Spaziergang im Schlosspark

Wer Oranienburg besuchen möchte, sollte auf keinen Fall einen Schlossrundgang mit den dort untergebrachten Ausstellungen verpassen. Es lohnt sich, sowohl einen Ausflug in die fürstliche Geschichte zu unternehmen, als auch der wechselvollen Vergangenheit vom Mammut bis in die Gegenwart nachzuspüren.

Erbaut in den Jahren von 1651 bis 1655

Das Oranienburger Schloss mit seiner pompösen Geschichte wurde 1651 bis 1655 für die Kurfürstin Louise Henriette aus dem Hause Oranien-Nassau auf den Fundamenten einer Askanierburg erbaut. Die geborene Prinzessin von Oranien-Nassau gab dem Ort „Oranienburg“ auch seinen Namen.
König Friedrich I. ließ das Schloss im Andenken an seine Mutter Louise Henriette zum Ende des 17. Jahrhunderts erweitern und prachtvoll ausstatten. Um 1700 galt das Schloss als das schönste unter den preußischen Residenzen. Schloss und Garten erlebten Mitte des 18. Jahrhunderts eine zweite Blütezeit unter dem Prinzen August Wilhelm von Preußen, einem Bruder Friedrichs des Großen.
Im 17. Jahrhundert waren die europäischen Höfe auf der Suche nach Luxus aller Art. Besonders begehrt waren die Waren aus entlegenen Ländern. Diese wurden mit großem Aufwand nach Europa transportiert. In der Führung werden einzelne Kunstwerke vorgestellt und ihr Weg an den kurfürstlichen Hof nachgezeichnet. Dabei werden auch die menschenunwürdigen Grundlagen des Fernhandels berücksichtigt.

Sammlung meisterhafter Kunstwerke

Nach einer abwechslungsreichen Nutzungsgeschichte präsentiert das Schlossmuseum Oranienburg heute eine Sammlung meisterhafter Kunstwerke, darunter die prächtigen Etagèren in der Porzellankammer. Herausragend sind eine Gruppe von Sitzmöbeln aus Elfenbein, eine Serie von Tapisserien aus der Manufaktur von Pierre Mercier in Berlin, die die Ruhmestaten des Großen Kurfürsten schildern, Skulpturen von François Dieussart sowie plastische Bildwerke des Bildhauers Bartholomeus Eggers.

Bernsteinkronleuchter

Im Schlossmuseum ist nun auch wieder der einzigartige Bernsteinkronleuchter zu sehen. 20 Jahre war er versteckt im Depot, nun nach einer umfangreichen Sanierung leuchtet er, auch wenn gar keine Kerze entzündet wurde, wieder in den warmen Tönen des Bernsteins. Dieses einzigartige Stück aus dem Jahr 1650 stammt Überlieferungen zufolge aus der Sammlung von Baron Mayer-Amschel de Rothschild (1818-1874) und wurde 1977 von der Westberliner Schlösserverwaltung bei Sotheby’s ersteigert. Der Kronleuchter repräsentiert beispielhaft die große Bernsteintradition des Hauses Brandenburg-Preußen, heißt es dazu.
Mit dem Schlosspark gleich nebenan ist 2009 zur Landesgartenschau ein großartiger Park und ein perfektes Ausflugsziel entstanden. Im 22 Hektar großen Anlage trifft barocke Landschaftskunst auf moderne Gartenzimmer. Erholung, Kulturerlebnis und Naturgenuss liegen hier ganz nah beieinander. Spazieren gehen inmitten alter Bäume, Boule spielen, Picknick auf weitläufigen Wiesen, im Liegestuhl sitzen und lesen oder Schach spielen unter freiem Himmel - im Schlosspark Oranienburg haben Sie viele Möglichkeiten, die Seele baumeln zu lassen. Kinder können im Park nach Herzenslust spielen - in der großen Spielelandschaft samt Wasserspielplatz.

Regionalmuseum Oberhavel

Wer dann noch Zeit und Interesse an der geschichtlichen Entwicklung von der Urzeit bis in die Gegenwart neben königlichem Porzellan und Kronleuchtern hat, sollte es nicht versäumen, durch das im Schloss befindliche Regionalmuseum Oberhavel zu schlendern.
In elf Ausstellungsräumen - ein Raum ist exklusiv der Geschichte des Oranienburger Schlosses gewidmet – von der um 1200 errichteten askanischen Burg bis hin zur heutigen Nutzung können die Besucher interaktiv die Highlights der Region vom Hier und Jetzt bis bis zurück in die Eiszeiten eintauchen. Auf den Spuren von Friedrich dem Großen, bei Experimenten im Labor von Friedlieb Ferdinand Runge oder rückblickend anhand authentischer Zeitzeugenberichte in die Zeit der deutschen Wiedervereinigung.
Und was sowohl den Schloss- aus auch den ReMo-Besuch als einen spannenden und interessanten Ausflug in die Geschichte außerdem wohltuend im Gedächtnis bleiben lässt, sind die überaus freundlichen, sach- und fachkundigen Mitarbeiter im ganzen Haus auf allen Etagen, drinnen und draußen ...

Öffnungszeiten Schlossmuseum:

Sommersaison: 1. April bis Oktober, Dienstag - Sonntag 10 bis 17.30 Uhr
Wintersaison: November bis März, Montag: geschlossen, Dienstag - Sonntag: 10 bis 16 Uhr. Letzter Einlass 30 Minuten vor Schließzeit.
Öffnungszeiten Schlosspark Oranienburg:
April bis Oktober: täglich 9 bis 18 Uhr, November bis März: täglich 9 bis16 Uhr
Das Schlosspark-Café ist in der Sommersaison ab 10.30 Uhr geöffnet.
Regionalmuseum Oberhavel (ReMO)
Sommersaison:April bis Oktober, Dienstag bis Sonntag: 10 bis 17.30 Uhr (Montag geschlossen) Wintersaison: November bis März Dienstag bis Sonntag: 10 bis 16 Uhr (Montag geschlossen)

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