10.01.2025
Hennickendorfer Motorsportler liebt auch Oldtimer und Fahrräder
Viele Fans, die beim Novemberpokal 2024 in und um Rüdersdorf hinter den Absperrungen standen, drückten natürlich den lokalen Teilnehmern die Daumen und feuerten sie auch lautstark an. Einer der Piloten ist Artur Krienke, der für den MC Woltersdorf an den Start ging. Er trug die Startnummer 918 und war mit seiner Beta in der Klasse National E3 unterwegs.
„In diesem Jahr hatte ich kein Glück!“, sagte er enttäuscht. Artur Krienke musste in der zweiten Runde, schon am ersten Tag das Rennen aufgeben. Ein Unfall zwang ihn dazu, und das machte ihn „richtig sauer“. Keiner hätte in unmittelbarer Nähe stehen sollen, denn die Emotionen kochten bei ihm hoch. „Ich wollte am Steinhaufen im Extremtest einen langsameren Fahrer überholen, was nicht klappte. Ich erwischte keine gute Spur und verlor das Motorrad für einen Moment.“ Es kippte und schlug so ungünstig auf, dass der Tank ein Loch bekam. Das war´s – Ende. „Ich war bis dahin ganz gut unterwegs und lag sogar auf Platz zwei in meiner Klasse.“ Auch das ist Motorsport. „Und das ist eben auch der Unterschied, ob man als Profi oder eben doch nur als Amateursportler unterwegs ist. Eine größere und schnelle Reparatur war eben nicht möglich.“
Aber Artur Krienke wird sich durch diese Geschichte ganz sicher nicht von seiner Leidenschaft wegbringen lassen. „Enduro ist genau mein Sport“, antwortet er sicher auf die Frage, ob er auch andere Sportarten ausüben würde. Artur Krienke ist 24 Jahre alt und hat schon einige große Erfolge feiern können. Dazu zählen Landesmeistertitel sowie zahlreiche gute Platzierungen in der Deutschen Meisterschaft. Auch 2024 war er gut unterwegs. Zum Beispiel als Teil der Clubmannschaft bei den International Six Days Enduro, die in Spanien ausgefahren wurden. Die International Six Days Enduro 2024, die Mannschaftsweltmeisterschaften der Endurofahrer, wurden rund um Silleda ausgetragen. Der Ort befindet sich knapp 40 Kilometer südöstlich vom bekannten Wallfahrtsort Santiago di Compostello entfernt. Artur Krienke, Jan Lessen und Rico Gehmlich kamen bei teilwiese sehr schlechten Wetterbedingungen als Mannschaft Germany Club 2 als 58. ins Ziel. „Den Plan, von 124 Teams mindestens unter die Top-100 zu kommen, haben wir umgesetzt. Es war echt hart,“ sagt der Hennickendorfer in seinem Rückblick. Am sechsten und letzten Renntag der NOCO FIM 6DAYS® in Galicien, Spanien, holte sich Frankreich den Sieg in der World Trophy-Klasse.
Die sportlichen Pläne für das Jahr 2025 fallen für den 24-Jährigen aus Hennickendorf eher beschieden aus. „Ich bin eben kein Profi und muss nebenbei noch arbeiten gehen.“ Er ist gelernter Installateur im Bereich Heizung-Sanitär und arbeitet im Betrieb des Vaters. Er will im nächsten Jahr seine Meisterprüfung ablegen und sich dann zum Energie- und Versorgungstechniker an einer Ingenieurschule weiter zu qualifizieren.
Der Name Artur Krienke ist seit vielen Jahren im Motorsport ein Begriff. Schon im Alter von zehn Jahren machte er Schlagzeilen. Er war einer der jüngsten Landesmeister von Berlin und Brandenburg und dabei auch Meister in einer ungewöhnlichen Sportart. Artur Krienke wurde 2010 Landesmeister im Motorrad-Biathlon. Schon damals sagte er „Fußball hat mich bisher nicht interessiert. Ich wollte immer etwas Ungewöhnliches machen.“ In dieser Zeit war eine Honda mit 85 Kubikzentimetern sein ganzer Stolz. Die Honda hatte Vorgänger-Modelle, eine Kawasaki KX 65, eine Derby, LEM und Suzuki, denn schon mit sechs Jahren saß er auf einem Motorrad. Aber was war das Ungewöhnliche? Er war beim MC Steglitz im Motorrad-Biathlon erfolgreich. Diese weitgehend unbekannte Sportart hatte zu DDR-Zeiten regelrecht Konjunktur. Beim Wettbewerb gilt es, eine Laufstecke zu bewältigen, eine Schießübung mit einem Luft- oder Lasergewehr zu absolvieren und schließlich eine Fahrprüfung im Gelände mit dem Motorrad zu bestehen. Zahlreiche Pokale und Urkunden berichten von einer überaus erfolgreichen Zeit, die sich im reinen Motorradsport dann fortsetzte.
Viel hat er dabei seinen Eltern Bianka und Marco zu verdanken, die ihn immer unterstützt haben. Vater Marco ist auch heute noch Begleiter bei den Rennen. Bianka Krienke schränkt ein: „Na ich bin lieber nicht dabei.“
Neben Beruf und Sport hat Artur Krienke eine weitere Leidenschaft – Oldtimer-Fahrzeuge. Der komplett neu aufgebaute Opel Kadett B ist sein ganzer Stolz. Ein Opel Manta steht noch in der Garage und auch er soll einmal ein neues Leben bekommen. Zu seinem Fahrzeugpark gehören noch einige Motorräder und zahlreiche Fahrräder.